Aufnahmeprotokoll 3.8.2015, 1400h, Volksgarten, Walt
Notizen, Walt:
Ich betrete den Volkgarten an der Volksgartenstrasse beim Pavillion.
Hier taucht der Mühlgang unter der Straße ab und wird erst beim
Rosseggerhaus seinen Tunnel verlassen. Der Mühlgang fließt auch hier
sehr schnell in einer Betonwanne. Sein rechtes Ufer hat ein wenig
Bewuchs, der den Strom bremst. Nah am Ufer, neben den Blättern tauche
ich das Hydrophon in den Mühlgang. Sein Rauschen hier erinnert mich an
Wind. Wieder sind Kiesel beim Rollen zu hören. Ansonsten unterscheidet
sich die Aufnahme nicht von den anderen. Nach ca. 3min sehe ich Enten
zu mir schwimmen und ich sehe auch Fladenbrot in der Mitte des
Mühlganges treiben. Die Enten scheuen den Eingang in die Unterwelt des
Mühlganges und bringen sich wenige Flügelschläge höher. Eine Ente ist
zu hören, das Schlagen ihrer Flügel am Wasser.
Von hier aus sehe ich ein Wasserrad, wie es Wasser aus dem Mühlgang
hebt, platschend in einen Trichter gießt und über ein Rohr
weiterleitet an einen Teich in den Volksgarten. Das Hydrophon
platziere ich da, wo das Wasserrad seine tonnenförmigen Kanister ins
Wasser taucht. Immer wieder läuft Wasser am Trichter oben am Wasserrad
über und klatscht in den Mühlgang. Ich finde keinen Takt, aber eine
Sequenz, wie das Wasser überläuft.
Ein Zaun begleitet den Mühlgang durch den Volksgarten. Über diesen
Zaun muß ich klettern, um dem Mühlgang nah genug zu sein, für die
Aufnahmen in Bild und Ton. Die kleine Grenzverletzung interessiert
niemanden. Nicht die vielen Arbeiter des Magistrats Graz, die nach dem
Gewitter Äste wegräumen. Der Zaun - ein grünes Drahtgeflecht - schützt
einen Saum zwischen Mühlgang und Park, wo Kinder an Spielplätzen
herumtollen.