Aufnahmeprotokoll 29.7.2015, 1500h, Wienerstrasse, Reni, Walt
Notizen, Walt:
Wienerstrasse - Babenbergerstrasse: Vor einem Kraftwerk, nahe der NMS
Fröbel. Wir sind von Strassen umgeben. Hier ist alles betoniert:
Strassen, Häuser und der Kanal des Mühlgangs. Hier duckt er sich.
Unter einer alten Steinbrücke verschwindet im Einlass eines kleinen
Kraftwerks. Keine Wellen, aber der Mühlgang fließt hier rasch und
gleichmässig.
Die erste Aufnahme mache ich von der Steinbrücke aus. Das Hydrophon
hängt eine halben Meter ins Wasser. Durch den starken Druck strafft
der Mühlgang das Mikrofon-Kabel und lässt es dann wieder los. So
findet die Aufnahme einen Takt: Das tiefe, ruhige, gleichmässige Atmen
des Mühlganges.
Die zweite und dritte Aufnahme machen Reni und ich bei der großen
Kreuzung Peter-Tunner-Strasse, Wienerstrasse und Kalveriengürtel.
Links und rechts am Saum des Mühlganges versuche ich im ruhigeren
Wasser den Sound einzufangen. Hier wachsen Pflanzen ins und aus dem
Wasser und beruhigen den Strom. Tatsächlich - hier höre ich wieder die
Kiesel am Boden rollen. Viel dumpfer, aber merklich: Der Autoverkehr
ist im Mühlgang zu hören. Der Takt der Ampel fällt brummend ins
Wasser. Der Ort ist wahrlich ein "Nicht-Ort". Hier ist nur Kreuzung.
Mehrspurig. Laut. Der Mühlgang ist von der Strasse aus nicht zu sehen.
Er ist drei Meter abgesenkt. Ein Gehsteig führt entlang der
Wienerstrasse. Auf der anderen Seite säumen hohe Bäume und Sträucher
den Mühlgang.
Neue Aufnahmen an der UKH Kreuzung vom 31.07. - um den Verkehr besser
zu hören, ein nochmaliger Versuch.
Die dritte Aufnahme machen wir am Parkplatz des Hirtenklosters. Von
dieser Seite kommen wir näher an den Mühlgang. Einige Zaumlatten
fehlen und durch die Lücke halten wir die Mikrofone ans und ins
Wasser. Ein metallisches Klappern ist hören.
Die vierte Aufnahme am Schleifbach: ein munterer kleiner Seitenarm des
Mühlbaches. Zwischen Bäumen und Grassaum flitzt der Schleiffbach, am
Rand einer neugebauten Siedlung. Ein Lücke im Zaun und wir können bis
ans Ufer. Die Strömung ist stark und die vielen Pflanzen und Wurzeln
berühren das Hydrophon.